Jedes Kind ist etwas Besonderes. Deshalb ist es gut, dass auch Gemeinschaftsschulen etwas Besonderes sind: Wir stellen die unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten unserer SchülerInnen in den Mittelpunkt: Unsere Räume, unsere Lernangebote, unsere Leistungsnachweise, unsere Unterstützung der SchülerInnen, unsere Wochenstruktur sind auf die Individualität der Kinder abgestimmt.
Kinder wollen lernen
Schon Galilei (1564-1642) sagte: „Man kann Menschen nichts lehren. Man kann ihnen nur helfen, Dinge in sich selbst zu entdecken“. Wissen ist ein individueller Prozess, Kinder müssen sich aktiv an ihrem Wissenserwerb beteiligen dürfen. Dies nimmt die Gemeinschaftsschule auf, indem sie die Rahmenbedingungen für einen aktiven Lernprozess schafft: eine Lernumgebung, in der Arbeiten und Forschen Spaß macht, eine durchdachte Raumkonzeption, welche sowohl das konzentrierte Arbeiten alleine als auch das Arbeiten in Gruppen ermöglicht. Die Rhythmisierung des Schulalltags und des Schuljahres. Lehrende, die durch Inputs zu Beginn der Lernsequenz die Kräfte der Lernenden aktivieren und an deren individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten anknüpfen und somit auch einen wesentlichen Teil zum Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler beitragen.
Lernen und Arbeiten in der Gemeinschaftsschule
Die Lernpartner, so heißen die SchülerInnen an der Gemeinschaftsschule, arbeiten im Lernatelier sehr konzentriert. Hier haben sie ihren eigenen Schreibtisch und können ungestört auf ihrem Niveau arbeiten: Wir bieten ihnen Materialien auf drei Niveaustufen an. Gymnasium, Realschule und Werkrealschule, die Gemeinschaftsschule bietet alle Niveaus gleichzeitig. Und das ist gut so: Schließlich sind Kinder in einigen Fächern besonders gut und wollen dort schwierige Aufgaben erledigen, in anderen Fächern brauchen sie mehr Übung und Unterstützung. Die Schüler wissen anhand ihrer Stempelkarte genau, wie der Weg vom Mindeststandard zum Expertenstandard gehen kann. Dabei haben sie ihre Lernbegleiter an ihrer Seite, die Erklären und den Arbeitsfortschritt für Eltern und Lernpartner auf unserer digitale Lernumgebung sichtbar machen.
Unsere Schule ist ein Lebensraum
Der Raum ist, wie der ital. Pädagoge Loris Malaguzzies beschreibt, der dritte Pädagoge, der neben den Lernbegleitern und Mitschülern ebenso als Lehrer wirken kann. Kinder wollen lernen, wahrnehmen, forschen, mit anderen zusammenarbeiten, mitbestimmen, Ruhe erleben, Bewegung erfahren… Wir wollen das Potential der Kinder und Jugendlichen wecken und sie nicht in klassischen Schulräumen mit Reihenbestuhlung in ihren Fähigkeiten und ihrer Entwicklung begrenzen.
Wir haben unsere Räume deshalb nach spezifischen Kriterien gestaltet.
Unsere Lernateliers strahlen Ruhe und Konzentration aus. Sie ermöglichen intensive Einzelarbeit mit unseren Lernmaterialien. Die Marktplätze zwischen den Lernateliers schaffen eine anregende, kommunikative Atmosphäre, in der sich die Lernpartner treffen.
Die Lernpsychologie hat längst erkannt, dass eine intelligente Kombination aus selbstgesteuertem Arbeiten der Lernpartner und den Fähigkeiten der Lernbegleiter schnell Wissen zu vermitteln und zu vernetzen die besten Lernergebnisse zeitigt. Wir leisten diese Verbindung: Wir bieten Inputs für alle, zudem parallel zum individuellen Arbeiten gezielte Inputs auf unterschiedlichem Niveau. Lernpartner mit Lernbegleitern tauschen sich in Kleingruppen intensiv aus.
Natürlich leiten die Lernbegleiter auch kooperative und kommunikative Arbeitsphasen an und bauen solche gezielt in Aufgabenstellungen ein. Dazu haben wir unsere Marktplätze, die Räume zwischen den Lernateliers. Dort gibt es Gruppenarbeitsplätze, gemütliche Lernoasen mit Sofas und die Inputtresen für den Austausch zwischen Lernpartnern und Lernbegleitern. Dort stehen auch die Laptops und Präsentationswägen.
Lernpartner – Verantwortung und Kompetenz zeigen
Individuelles Arbeiten müssen Kinder erlernen. Einige zeigen Verantwortung und Kompetenz von Anfang an, mit anderen arbeiten wir intensiv an diesen Aspekten: Je selbstverantwortlicher Lernpartner arbeiten, je besser sie sich verhalten und je mehr sie sich engagieren, desto mehr Rechte und Privilegien erhalten sie. Wir teilen unsere Lernpartner ein in Starter, Neustarter, Durchstarter und Lernprofis. Die Lernpartner können ihren Lernstatus jederzeit verbessern. Kann sich ein Lernpartner sich nur schlecht an Absprachen und Regeln halten, dann wird sein Status nach unten korrigiert.
Neustarter dürfen im Lernatelier am eigenen Arbeitsplatz arbeiten und sich nur nach Absprache mit dem Lernbegleiter Arbeitsmaterial holen.
Starter dürfen im Lernatelier selbstständig lernen und sich im Schulhaus frei bewegen.
Durchstarter dürfen im Lernatelier selbstständig lernen, sich frei im Schulhaus bewegen und Medien frei nutzen.
Lernprofis dürfen im Lernatelier selbstständig lernen, sich frei im Schulhaus bewegen, alle Medien frei nutzen und nach Absprache phasenweise den offiziellen Unterrichtszeiten fernbleiben, um ihre Aufgaben eigenverantwortlich zuhause zu erledigen.
Rhythmisierung muss individuell sein
Eine Rhythmisierung der Unterrichtstage und der Woche ist wichtig für kindgerechtes Lernen und das Leben in einer Gemeinschaftsschule. Dabei sind die Bedürfnisse der Menschen sehr unterschiedlich. Deshalb muss es innerhalb der Unterrichtssequenzen Wahlmöglichkeiten geben. Eine Rhythmisierung, die allen liegt, kann es nicht geben.
Während des Individuellen Arbeitens entscheiden die Lernpartner darüber, an welchem Fach oder Thema sie arbeiten.
Während des fachbezogenen individuellen Lernens entscheiden die Lernpartner über die Niveaustufe, auf der sie arbeiten, über die Intensität, mit der sie sich einem Arbeitsfeld widmen. Viele Materialien erlauben Entscheidungen über Lernort und Lernpartner. Gleichzeitig bieten die Fachlehrer hier Inputs, so dass Lernpartner individuell und nach ihren Bedürfnissen entscheiden, ob sie schnell und konzentriert alleine vorankommen, oder sich mit den Lernbegleitern beraten und sich Inputs holen.
Der Klassenrat ist ein wichtiges soziales Medium, in der die Lernpartner ihre Bedürfnisse mit denen der Gemeinschaft abgleichen
Im Coaching steht der Lernpartner und sein Lernen im Mittelpunkt
Clubs bieten vielfältige, handlungsaktive Arbeitssequenzen
Beim Freien Forschen verfolgen die Lernpartner Eigenprojekte, vom Materialeinkauf über Versuchsanordnungen bis hin zum Schreiben des Forschungsberichts.
Neue Medien, neues Lernen!
Digitale Lernplattform Diler
Die Lernplattform Diler begleitet den Schüler beim eigenverantwortlichen Arbeiten. DiLer zeigt eine klare Lernstruktur, jeder Lernpartner weiß, wie er voran kommt, was seine nächsten Aufgaben sind. Gleichzeitig gibt die Lernplattform den Eltern, Lernbegleitern und Lernpartnern Rückmeldung darüber, wie die Lernpartner vorankommen. Eltern können sehen, auf welchem Stand ihr Kind ist. Für die Lernbegleiter besteht die Möglichkeit den Kindern auch online Lob auszusprechen. In DiLer haben wir auch unseren Schulkalender hinterlegt, Sie können sehen, welche Termine für Ihr Kind anstehen.
https://digitale-lernumgebung.de/
Eine starke Medienausstattung
Unsere Marktplätze zwischen den Lernateliers sind mit einem Laptopwagen und einem Präsentationswagen ausgestattet. Hier können die Lernpartner Arbeitsblätter, Folien, Filme einsehen, recherchieren und Apps nutzen. All dies abgestimmt auf unsere Lernmaterialien.